Wir alle haben sie, aber...

...nicht jeder traut sich raus, aus der Komfortzone "Schneckenhaus".

 

Wer kennt es nicht, das unangenehme Gefühl, wenn man vor wichtigen Entscheidungen steht. Bei mir fühlt es sich an wie ein Seil, das um meinen Bauch geschlungen ist. Und an den beiden Enden wird gezogen.

Es zieht nach hinten, weil ich ein Gewohnheitstier bin, weil ich Vertrautes liebe und weil ich nach einem Gefühl der Sicherheit strebe. Es zieht nach vorne, weil ich neugierig bin, weil ich mich gerne selbst herausfordere und weil ich weiter gehen und meinen Wissensdurst stillen will.  

 

Was genau da zieht kann ich nicht sagen. Mein Gewissen? Mein Bauchgefühl? Mein bisherigen Erfahrungen? Oder alles zusammen? Eigentlich ja auch egal, es zieht jedenfalls an mir.

 

Das erste Mal wurde mir das so richtig bewusst, als ich den Entschluss getroffen hatte, mich selbstständig zu machen. Nicht wissend, was mit mir und meinem Leben passieren wird. Seither verlasse in äußerst regelmäßigen Abständen meine Komfortzone.

 

Immer mal wieder begegnen mir Menschen, die beeindruckt sind, was ich so alles mache, wie ich meine verschiedenen Projekte unter einen Hut bringe.  Für Außenstehende sieht es so aus, als wäre mein Leben nie anders gewesen. Eine Selbstverständlichkeit. Kaum einer ahnt, wie viele hunderte Male es notwendig war, dass ich dafür meine Komfortzone verlasse.

 

Nach vier Jahre Selbstständigkeit kann ich sagen, man gewöhnt sich daran. Entscheidungen zu treffen ist in gewisser Form Übungssache. Was nicht heißt, dass mir das Verlassen meiner Komfortzone leicht fällt. Aber hin und wieder ist es ehrlich gesagt ein richtiger „Kick“ :-) 

 

Ein netter Nebeneffekt ist, dass meine Komfortzone ständig wächst. Vorher Unbekanntes wird zur Normalität.  So erweitert sich stetig der Radius, in dem ich mich relativ sicher und problemlos bewegen kann.

 

Wir Menschen neigen ja gerne mal dazu, Gründe zu finden, warum wir etwas nicht tun. Die Angst vor Neuem, gepaart mit wenig Entscheidungsfreudigkeit, bringt uns schlussendlich nur dazu, dass wir uns wie die Schnecke im Haus verkriechen. Aber seien wir mal ehrlich, auch ein Schneckenhaus ist nie zu 100 % sicher.

 

 

 

Wer fliegen will, muss den Mut haben, den Boden zu verlassen. (Walter Ludin)

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